i

Strukturierung - Bernoulli-Ketten

Einstieg - den Multiple-Choice-Test analysieren

Das Zufallsexperiment „10 Fragen mit je 4 Antwortmöglichkeiten zufällig beantworten“ lässt mit Hilfe eines Baumdiagramms beschreiben:

Zum Herunterladen: struktur_bernoullikette.ggb

Aufgabe 1

Erläutere folgende Aussagen anhand des Applets:

  • Beim Zufallsexperiment „10 Fragen mit je 4 Antwortmöglichkeiten zufällig beantworten“ handelt es sich um ein mehrstufiges Zufallsexperiment mit 10 Stufen (im Applet sind nur die ersten drei zu sehen).
  • In jeder Stufe findet das gleiche Teilexperiment statt.
  • Jedes Teilexperiment hat genau 2 Ergebnisse, die als Treffer (kurz: T) und Niete (kurz: N) bezeichnet werden.
  • Die Wahrscheinlichkeit für einen Treffer beträgt (in jeder Stufe) p=0.25, die für eine Niete q=1p=0.75.

Aufgabe 2

Zur Beschreibung solcher Zufallsexperimente werden die folgenden Fachbegriffe und Bezeichnungen verwendet:

Ein Bernoulli-Experiment ist ein Zufallsexperiment mit genau zwei Ergebnissen. Die Ergebnisse werden oft als Treffer (kurz T) und Niete (kurz N) bezeichnet. Die zugehörigen Wahrscheinlichkeiten werden Trefferwahrscheinlichkeit (kurz p) und Nietenwahrscheinlichkeit (kurz q=1p) genannt.

Ein mehrstufiges Zufallsexperiment, das aus n unabhängigen Wiederholungen desselben Bernoulli-Experiments besteht, wird Bernoulli-Kette der Länge n (oder n-stufiges Bernoulli-Experiment) genannt.

Ergänze mit Hilfe der eingeführten Begriffe und Bezeichnungen die folgende Charakterisierung:

Beim Zufallsexperiment „10 Fragen mit je 4 Antwortmöglichkeiten zufällig beantworten“ handelt es sich um eine Bernoulli-Kette der Länge n= mit der Trefferwahrscheinlichkeit p=.

Erarbeitung - Wahrscheinlichkeiten bei Bernoulli-Ketten bestimmen

Bei Benoulli-Ketten ist folgende Frage interessant:

Leitfrage

Wie wahrscheinlich ist es, bei einer Bernoulli-Kette der Länge n genau k Treffer zu erzielen?

Mit der Zufallsgröße X erfassen wir die Anzahl der Treffer bei einer Bernoulli-Kette. X ordnet also jeder Folge aus Treffern und Nieten die Anzahl der darin vorkommenden Treffern zu.

Beispiel: X:NNNTNNNNTN2

Ein Ereignis wie z. B. „genau 2 Treffer“ kann dann mit Hilfe der Zufallsgröße X in der Form X=2 beschrieben werden. Gesucht ist im Folgenden die Wahrscheinlichkeit P(X=k) bei einer Bernoulli-Kette der Länge n, wobei k die Anzahl der Treffer angibt.

Zum Herunterladen: wahrscheinlichkeiten_bernoullikette.ggb

Aufgabe 3

Im Applet ist zu Beginn die folgende Formel zu sehen:

P(X=2)=(102)0.2520.758

Erkläre die Bestandteile dieser Formel und wie sie erhalten werden.

Aufgabe 4

Betrachte das Ereignis X=k für eine beliebige Bernoulli-Kette der Länge n mit Trefferwahrscheinlichkeit p. Beschreibe die zugehörige Wahrscheinlichkeit mit einer verallgemeinerten Formel:

P(X=k)=

Diese Formel wird auch Formel von Bernoulli genannt.

Vertiefung - die Formel von Bernoulli anwenden

Betrachte folgende Situationen:

  • Zufallsexperiment: einen Multiple-Choice-Test mit 8 Fragen und je 3 Antwortmöglichkeiten durch Raten ausführen (Treffer: die richtige Antwortmöglichkeit ankreuzen)
    Gesucht: die Wahrscheinlichkeit für 4 Treffer
  • Zufallsexperiment: eine Münze 5-mal werfen (Treffer: es fällt Kopf)
    Gesucht: die Wahrscheinlichkeit für 3 Treffer
  • Zufallsexperiment: einen Würfel 12-mal werfen (Treffer: es fällt eine 6)
    Gesucht: die Wahrscheinlichkeit für 2 Treffer

Aufgabe 5

Beschreibe die Zufallsexperimente zunächst als Bernoulli-Ketten. Bestimme dann die gesuchten Wahrscheinlichkeiten.

💡 Tipp 1
Bediene dich aus den folgenden Fachbegriffen: Zufallsexperiment, Stufen, Trefferanzahl, Trefferwahrscheinlichkeit.
💡 Tipp 2
Nutze folgende Formulierung: "Das Zufallsexperiment hat ... Stufen. Jede Stufe enstpricht ... Die gefragte Trefferanzahl ist ... und die Trefferwahrscheinlichkeit beträgt ..."
🚀 Zusatzaufgabe für Schnellere
Nenne eine Bedingung, unter der die 2. Situation nicht durch eine Bernoulli-Kette beschrieben werden könnte. Erkläre, warum eine gezinkte Münze immer noch ein Bernoulli-Experiment ergibt.

Aufgabe 6

Gib selbst (mindestens 3) weitere Beispiele für Bernoulli-Ketten an. Bestimme jeweils eine Wahrscheinlichkeit mit der Formel von Bernoulli.

Aufgabe 7

Jan hat die folgende Rechnung notiert: P(X=3)=(43)0,330,71, wobei X die Trefferanzahl bei einer Bernoulli-Kette angibt.

(a) Erläutere anhand des Beispiels die Bedeutung des Binomialkoeffizienten (43). Markiere die entsprechenden Pfade im Baumdiagramm (T bedeutet Treffer, N bedeutet Niete):

Baum

(b) Erläutere die Bedeutung der anderen beiden Faktoren 0,33 und 0,71. Warum werden sie multipliziert?

Suche

6.6.1.2
o-mathe.de/stochastik/binomialverteilung/bernoulli/strukturierung
o-mathe.de/6.6.1.2

Rückmeldung geben