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Zusammenfassung - Binomialverteilung

Eine Wahrscheinlichkeitsverteilung für Bernoulli-Ketten

Wir betrachten die Wahrscheinlichkeitsverteilungen der Zufallsgröße X zur Trefferanzahl bei Bernoulli-Ketten.

Die Zufallsgröße X beschreibe die Trefferanzahl bei einer Bernoulli-Kette der Länge n mit der Trefferwahrscheinlichkeit p. Die Wahrscheinlichkeitsverteilung von X wird Binomialverteilung (mit den Parametern n und p) genannt. Wir sagen auch, dass X eine binomialverteilte Zufallsgröße ist.

Oft wird auch die Schreibweise Bn;p(k) statt P(X=k) benutzt. Wir werden im Folgenden in der Regel P(X=k) benutzen und dabei stets voraussetzen, dass X die Trefferanzahl einer Bernoulli-Kette beschreibt.

Binomialverteilung mit den Parametern n=6 und p=0.3

Im Applet ist die Binomialverteilung mit den Parametern n=6 und p=0.3 mit einem Histogramm dargestellt. Für jedes k (das entspricht der Trefferanzahl) wird der Wert P(X=k) mit einem Balken dieser Höhe verdeutlicht.

Zum Herunterladen: binomialverteilung2.ggb

Die Binomialverteilung mit den Parametern n=6 und p=0.3 kann auch mit einer Wertetabelle dargestellt werden. Zur Berechnung der Werte für P(X=k) wird die Formel von Bernoulli verwendet.

kP(X=k)=(nk)pk(1p)nk
00.1176
10.3025
20.3241
30.1852
40.0595
50.0102
60.0007

Beachte: In der Praxis werden die Werte von Binomialverteilungen in Tabellenübersichten nachgeschlagen oder können von passenden Programmen berechnet werden. Wir werden hier in der Regel GeoGebra-Applets für diesen Zweck verwenden.

Eigenschaften der Binomielverteilung

Die Parameter n und p einer Binomialverteilung legen die Wahrscheinlichkeitsverteilung fest.

Zum Herunterladen: binomialverteilung3.ggb

Durch Variation von n und p können wir folgende Zusammenhänge beobachten:

  • Für p=0.5 ist die Wahrscheinlichkeitsverteilung symmetrisch. Es gilt dann P(X=k)=P(X=nk).
  • Der Parameter p beeinflusst die Lage der maximalen Wahrscheinlichkeit: Je größer p ist, desto weiter rechts liegt das Maximum der Wahrscheinlichkeiten.
  • Mit wachsendem n werden die Wahrscheinlichkeitsverteilungen flacher und symmetrischer.

Kumulierte Wahrscheinlichkeiten

Oft wird nicht die Wahrscheinlichkeit für einen k-Wert (bzw. für eine Trefferanzahl bei einer Bernoulli-Kette), sondern für die Gesamtheit aller Werte aus einem Werteintervall benötigt. Mit dem folgenden GeoGebra-Applet können die Intervallgrenzen eingestellt und so direkt die benötigten Wahrscheinlichkeiten erhalten werden.

Zum Herunterladen: binomialverteilung_kumuliert1.ggb

Gegeben: Binomialverteilung mit den Parametern n=12 und p=0.4

Gesucht: P(5X8) (bzw. die Wahrscheinlichkeit für eine Trefferanzahl zwischen 5 und 8)

Die Wahrscheinlichkeiten müssen wir hier nur geeignet aufsummieren (auch „kumulieren“ genannt).

P(5X8)=P(X=5)+P(X=6)+P(X=7)+P(X=8)0.5466

Analog erhalten wir die kumulierte Wahrscheinlichkeit für ein Werteintervall:

P(aXb)=P(X=a)++P(X=b)=(na)pa(1p)na++(nb)pb(1p)nb

Die folgende Tabelle verdeutlicht, wie Wahrscheinlichkeiten für häufig vorkommende Ereignisse auf geeignete kumulierte Intervallwahrscheinlichkeiten zurückgeführt werden. Dabei gehen wir immer von einer binomialverteilten Zufallsgröße X zur Länge n aus.

Ereignis - SprechweiseEreignis - SchreibweiseBerechnung
höchstens a TrefferP(Xa) P(X=0)+P(X=1)++P(X=a)=
P(0Xa)
weniger als a TrefferP(X < a) P(X=0)+P(X=1)++P(X=a1)=
P(0Xa1)=
P(Xa1)
mindestens a TrefferP(Xa) P(X=a)+P(X=a+1)++P(X=n)=
P(aXn)=
1P(Xa1)
mehr als a TrefferP(X>a) P(X=a+1)+P(X=a+2)++P(X=n)=
P(a+1Xn)=
1P(Xa)
mindestens a und höchstens b TrefferP(aXb) P(X=a)+P(X=a+1)++P(X=b)=
P(Xb)P(Xa1)
mehr als a und weniger als b TrefferP(a < X < b) P(X=a+1)+P(X=a+2)++P(X=b1)=
P(Xb1)P(Xa)

Die Tabelle verdeutlicht auch, dass wir bei allen beschriebenen Ereignissen auf kumulierte Wahrscheinlichkeiten der Gestalt P(Xa) zurückgreifen können.

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