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Zusammenfassung - Der Ableitungsbegriff

Die Grundidee

Mit der Ableitung f(x0) einer Funktion f beschreibt man die lokale Änderungsrate der Funktion an der Stelle x0. Geometrisch lässt sich die Ableitung f(x0) als Steigung von Graph f im Punkt P(x0|f(x0)) deuten.

Zum Herunterladen: ableitung3.ggb

Betrachte die Funktion f mit f(x)=x2. Für diese Funktion erhält man z.B. f(1)=2. D.h.:

  • f(1) kann man geometrisch als Steigung von Graph f im Punkt P(1|1) deuten. In diesem Punkt hat Graph f also die Steigung 2.
  • f(1) erhält man, indem man die mittlere Änderungsrate m(x0,x0+h)=f(x0+h)f(x0)h bestimmt - und das für immer kleinere Schrittweiten h, die sich der 0 annähern.

Bestimmung der Ableitung

Die Ableitung f(x0) erhält man durch einen Grenzprozess, bei dem die Schrittweite h gegen 0 geht.

m(x0,x0+h)=f(x0+h)f(x0)hh0f(x0)

Wir verdeutlichen das an folgendem Beispiel.

Gegeben ist eine Funktion f mit f(x)=x2.
Gesucht ist eine Formel für f(x0).

Schritt 1: m(x0,x0+h) umformen.

m(x0,x0+h)=f(x0+h)f(x0)h=(x0+h)2x02h=x02+2x0h+h2x02h=2x0h+h2h=h(2x0+h)h=2x0+h

Schritt 2: Den Grenzprozess h0 durchführen.

Für h0 gilt m(x0,x0+h)=2x0+h2x0.

Ergebnis: f(x0)=2x0

Eine mathematische Beschreibung dieses Grenzprozesses

Die Ableitung lässt sich jetzt wie folgt mathematisch beschreiben.

Die Ableitung f(x0) einer Funktion f an der Stelle x0 beschreibt die lokale Änderungsrate der Funktion an dieser Stelle.

Die Ableitung f(x0) ist der Grenzwert ("Limes"), den man erhält, wenn man für die mittlere Änderungsrate f(x0+h)f(x0)h die Schrittweite h gegen 0 gehen lässt.

Man schreibt hierfür kurz:

f(x0)=limh0f(x0+h)f(x0)h

Existenz der Ableitung

Beachte: Es gibt Funktionen, bei denen der Grenzwert limh0f(x0+h)f(x0)h für manche Stellen nicht existiert. Das Applet zeigt einen solchen Spezialfall.

Zum Herunterladen: ableitung2.ggb

In diesem Beispiel kann man keinen eindeutigen Wert für f(0) festlegen. Eine Annäherung mit mittleren Änderungsraten von rechts führt zu einem negativen Ergebnis, eine Annäherung von links zu einem positiven Ergebnis.

Auch geometrisch zeigt sich dieses nicht-eindeutige Verhalten. Im vorliegenden Beispiel kann man nicht von einer Steigung des Graphen im Punkt P(0|1) sprechen.

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