Exkurs - Inverse 2x2-Matrizen
Zur Orientierung
Zielsetzung
Ziel ist es genauer zu untersuchen, welche -Matrizen invertierbar sind und wie ggf. die zugehörigen inversen Matrizen gebildet werden.
Beachte: Dieser Abschnitt über inverse -Matrizen wird in etwas modifizierter Form nochmal im Kapitel Umkehrung geometrischer Abbildungen aufgeführt.
Eine inverse Matrix bestimmen
Wir bearbeiten zunächst folgende Problemstellung:
Folgende Matrixgleichung muss dann erfüllt sein.
Wenn man das Matrixprodukt bildet, ergeben sich Gleichungen.
Aufgabe 1
(a) Ergänze die fehlenden Teile in den Gleichungen und .
(b) Warum ist es sinnvoll, die 4 entstehenden Gleichungen , ..., in 2 Blöcke aufzuteilen? Begründe.
(c) Löse das Gleichungssystem, das aus den Gleichungen und besteht.
(d) Löse auch das Gleichungssystem, das aus den Gleichungen und besteht.
(e) Kontrolliere, ob mit den ermittelten Werten für , ..., tatsächlich die inverse Matrix zu ist.
Zur Kontrolle
Eine Formel für inverse Matrizen verwenden
Das Vorgehen im Beispiel oben lässt sich auf beliebige -Matrizen übertragen. Man erhält dabei folgendes Ergebnis:
Inverse einer -Matrix
Eine -Matrix ist genau dann invertierbar, wenn die Bedingung erfüllt ist. Für die inverse Matrix gilt dann:
Der Ausdruck spielt eine entscheidende Rolle für die Invertierbarkeit einer Matrix . Man führt daher eine Bezeichnung für diesen Ausdruck ein:
Deterimnante
Unter der Determinate einer -Matrix versteht man den Ausdruck .
Kurz:
Aufgabe 2
(a) Zeige mit Hilfe der Determinante, dass die Matrix (aus dem Beispiel oben) invertierbar ist. Bestimme anschließend die zugehörige Umkehrmatrix mit der Formel aus dem Satz. Vergleiche mit dem Ergebnis aus Aufgabe 1.
(b) Zeige, dass die Formel für im Satz tatsächlich die inverse Matrix zu liefert. Berechne hierzu das Matrixprodukt .
Invertierbarkeit untersuchen
Wie kann man oft direkt sehen, dass eine -Matrix nicht invertierbar ist? Diese Frage soll jetzt anhand von Beispielen untersucht werden.
Aufgabe 3
(a) In der Tabelle sind etliche nicht invertierbare -Matrizen aufgelistet. Erläutere zunächst die vorgegebenen Einträge in der ersten Zeile der Tabelle. Untersuche, ob es analoge Zusammenhänge auch bei den weiteren Matrizen gibt.
Matrix | | Zusammenhänge zwischen den Spaltenvektoren von |
---|
| | bzw. |
| | |
| | |
| | |
| | |
| | |
| | |
(b) Formuliere das Ergebnis deiner Untersuchungen.
Invertierbarkeit einer -Matrix
Eine -Matrix ist genau dann invertierbar, wenn die zugehörigen Spaltenvektoren und folgende Eigenschaft haben: ...
Lineare Abhängigkeit von zwei Vektoren
Die Untersuchungen zur Invertierbarkeit einer -Matrix führen auf das in der Linearen Algebra zentrale Fachkonzept der linearen (Un-) Abhängigkeit von Vektoren.
Lineare (Un-) Abhängigkeit
Zwei Vektoren und nennt man linear abhängig genau dann, wenn einer der beiden Vektoren ein Vielfaches des anderen ist bzw. wenn es eine reelle Zahl gibt, sodass oder gilt.
Zwei Vektoren und nennt man linear unabhängig genau dann, wenn sie nicht linear abhängig sind.
Mit diesen neuen Fachkonzept lässt sich der Satz über die Invertierbarkeit einer -Matrix auch so formulieren:
Invertierbarkeit einer -Matrix
Eine -Matrix ist genau dann invertierbar, wenn die zugehörigen Spaltenvektoren und linear unabhängig sind.